Als Weißen Elefanten bezeichnet man in Brasilien eine Sache, die mehr Ärger als Nutzen bringt. Die Weltmeisterschaft 2015 und die Olympiade 2016 gehören für viele Brasilianer dazu. Das acht Miliarden Euro teure Stahlwerk, das die deutsche Firma ThyssenKrupp in der Nähe Rios gebaut hat, kann man ebenso bezeichnen. Dabei sollten all die Elefanten Symbole des Fortschritts sein.

 

Rio ist eine Stadt voller Ikonen: der Jesus, der Zuckerhut, die Favelas, die Copacabana. Unaufhörlich reproduziert sich Rios Ikonografie selbst. Eigentlich ist hier immer Karneval.

 

Ich hatte den Auftrag, einen Film zu machen über das deutsche Stahlwerk. Aber die Deutschen hat es fast in den Ruin getrieben. Und für die Brasilianer wurde es ein Beispiel für Umweltzerstörung und falsche Versprechungen. 2014, ein Jahr vor der WM, lasse ich mich durch Rio treiben. Überall wird gebaut, investiert, korrumpiert, protestiert. Die symbolischen Bilder vermischen sich, verselbständigen sich und bedeuten schließlich gleichzeitig ihr Gegenteil. Es ist unmöglich, in Rio Bilder zu produzieren, die bei diesem Spiel nicht mitmachen.